Wahl des ersten Beigeordneten im Landkreis Teltow-Fläming – Das Verfahren im Überblick

🔍 Der Ablauf im Detail

1. Öffentliche Ausschreibung der Stelle
Die Besetzung der Position wurde formal korrekt öffentlich ausgeschrieben. Ziel war es, ein möglichst breites Bewerberfeld zu erreichen und geeignete Persönlichkeiten mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen anzusprechen.

2. Eingang von 14 Bewerbungen
Insgesamt gingen 14 Bewerbungen auf die Ausschreibung ein. Die Bewerberinnen und Bewerber kamen aus verschiedenen beruflichen Kontexten – sowohl mit Verwaltungs- als auch mit Führungserfahrung.

3. Vorauswahl durch die Kreisverwaltung
Im nächsten Schritt wurden die Bewerbungen durch die Kreisverwaltung gesichtet und geprüft. Vier Kandidatinnen und Kandidaten erfüllten die wesentlichen fachlichen und formalen Anforderungen der Ausschreibung. Diese vier Personen wurden zur weiteren Auswahl zugelassen.

4. Vorstellungsgespräche im nichtöffentlichen Teil der Kreistagssitzung am 07.07.2025
Am 7. Juli 2025 erhielten alle Fraktionen im Kreistag die Gelegenheit, die vier verbliebenen Kandidatinnen und Kandidaten im Rahmen einer nichtöffentlichen Sitzung persönlich kennenzulernen. Die Landrätin führte öffentliche Bewerungsgespräche mit drei Kandidaten. Die Kreistagsabgeordneten konnten jedoch keine eigenen Fragen stellen.

5. Vorschlagsrecht der Landrätin
Nach Abschluss der Gespräche und interner Bewertung hat die Landrätin das Vorschlagsrecht: Sie wird dem Kreistag eine Person zur Wahl vorschlagen. Dieser Vorschlag steht noch aus, wird aber in einer der kommenden Sitzungen erwartet.

6. Geheime Wahl im Kreistag
Die Wahl des ersten Beigeordneten erfolgt anschließend im Kreistag in geheimer Abstimmung. Dabei kann nur mit „Ja“ oder „Nein“ über den von der Landrätin vorgeschlagenen Kandidaten abgestimmt werden. Eine Auswahl zwischen mehreren Personen ist im Wahlverfahren nicht vorgesehen.

🧑‍💼 Wer sind die verbiebenen Bewerber?

Auf Basis der veröffentlichten Berichterstattung zum Auswahlverfahren – u. a. der Märkischen Allgemeinen Zeitung – sind derzeit noch drei Bewerber im Rennen. Das genaue Bewerberfeld ist nicht vollständig öffentlich, jedoch wurden zwei Kandidaten in einem MAZ-Bericht namentlich genannt:

  • Swen Ennullat – ehemaliger Bürgermeister von Königswusterhausen.
  • Siegmund Trebschuh, bisher tätig als Dezernent im Landkreis Teltow‑Fläming.

 

Der dritte Kandidat war Bezirbürgermeister in Berlin und soll wie Herr Trebschuh über ein SPD Parteibuch verfügen.

⚖️ Kritische Einordnung: Keine überzeugende Lösung in Sicht

Trotz des strukturierten Verfahrens fällt es mir – und auch anderen Kreistagsmitgliedern – schwer, den verbliebenen Kandidaten uneingeschränkte Zustimmung zu geben. Keiner der Bewerber vereint alle Qualitäten, die wir aus Sicht der FDP für diese verantwortungsvolle Aufgabe für notwendig halten:

  • Fachliche Erfahrung reicht nicht aus, wenn sie nicht mit Innovationsfreude, digitalem Verständnis und einem offenen Führungsstil einhergeht.

  • In Zeiten finanzieller Konsolidierung brauchen wir jemanden, der Haushaltsdisziplin mit Gestaltungswillen verbinden kann.

  • Tranzparenz und verlässlichkeit der Zahlen müssen oberstes Gebot sein, bei der Konsolodierung der Sozialausgaben des Landkreises.

  • Politisches Gespür und die Fähigkeit, zwischen Verwaltung und Bürgergesellschaft zu vermitteln muss einhergehen mit dem Glauben an die Schaffenskraft der Freiheit und wirtschaftspolitische Kompetenz.

🗳️ Unser Anspruch an die Wahl

Die FDP Teltow-Fläming sieht die Wahl nicht als bloße Formalie, sondern als Verpflichtung zur Sorgfalt. Wir fordern:

  • Transparenz in der Entscheidungsfindung

  • Eignung vor Parteibuch

  • Visionen statt Verwaltungsroutine

Sollte sich im weiteren Verlauf zeigen, dass der von der Landrätin vorgeschlsgene Bewerber den Anforderungen des Amtes nicht gerecht wird, halten wir es für legitim und konsequent, das Verfahren zu wiederholen und erneut auszuschreiben.

🗨️ Mein Appell

Als Kreistagsmitglied und liberaler Kommunalpolitiker ist es mein Ziel, dass wir in Teltow-Fläming die besten Köpfe für die zentralen Positionen gewinnen – nicht die bequemsten Lösungen finden. Ich setze mich weiterhin dafür ein, dass Personalentscheidungen nachvollziehbar, fair und auf Grundlage objektiver Eignung getroffen werden.

Ihr
Marcel Lietsch

Kreistagsabgeordneter der FDP Teltow-Fläming